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Eugen Theodor Heiner


Lebenslauf:


Eugen Heiner, der Sohn des Privatiers Ludwig Heiner und Ehefrau Elise, geb. Krug, hatte schon frühzeitig ein lebhaftes Interesse für Kunst, Literatur und Musik. Nachdem er die Berechtigung zum einjährigen=freiwilligen Militärdienst erlangt hatte, widmete er sich dem Buchhandel. Gab es für ihn etwas Schöneres, als täglich, stündlich bei seinen Büchern zu sein! Dort träumte er von der Zukunft und Glück. Zu stolzer Höhe wollte er sich erheben. Frischen Auges lachte er in die Welt. Im Frühjahr 1913 zog Eugen Heiner als Buchhändlergehilfe nach Freiburg im Breisgau. Vom ersten Tage an fand er Freunde und Gönner. Täglich nahm er Gesangstunden und wie erfreute er sich an den Opern Wagners! Dort im Schwarzwald webte er sich schöne Träume im Frühlingsscheine. Er erkämpfte sich das Schöne und blieb seinen Idealen treu. Er fühlte sich groß....Und da kam der Krieg. Eugen Heiner wurde einen Tag nach der Mobilmachung als Kriegsfreiwilliger des Garde Artillerie-Regiments Nr.25 in seiner Vaterstadt aufgenommen. Begeisterung leuchtete aus seinen Blicken. Er beängstigte sich, nicht mehr vor dem Frieden ins Feld zu kommen. So kam endlich am 14. Januar 1915 für ihn die Abschiedsstunde. Er wollte als Offizier wieder kommen. Flammenden Auges zog er gen Westen. Vorerst fand er Verwendung bei einer Munitionskolonne, wurde aber bald zum Infanteristen ausgebildet. Er gehörte dem 80. Infanterie-Regiment, der 21 Reserve-Division im 18 Armee-Korps an. Das Schicksal wollte, daß er sich nicht unter den wenigen befand, die den Offizier-Ausbildungskurs besuchen sollten. Während dieser Zeit setzte die große französische Offensive ein. Bei dem Sturmangriff der Franzosen am 25. September in der Champagne ist Eugen Heiner, Gefreiter, den Heldentod für sein Vaterland gestorben. Ein Unteroffizier schrieb zu seinem Tode: "Mit gutem Gewissen versichere Ihnen, daß Heiner bei den furchtbaren Angriffen einer der tapfersten Leute war. Im stärksten Feuer stand er auf der Deckung und schoß, bis ihn selbst das feindliche Blei traf. Er erhielt einen Gewehrschuß in die Stirn und war sofort tot, fast ohne Blut zu verlieren und wie ich annehme ohne Schmerzen. Hätte er die Krisis überstanden, das "Eiserne Kreuz" wäre ihm sicher gewesen." Seinen Angehörigen schrieb er einmal:" Ich bin stolz, wenn ich hier die Verwüstungen sehe, mitbeitragen zu helfen, daß das Elend nicht zu uns übertragen wird." Dann ein anderes Mal: "Es fällt mir leicht, meinen Leib für Euch zu opfern."

Sein junges Leben hat er für uns ausgehaucht. - Den Sieg verdankt man auch seinem Heldenmut.
Carl Heiner



Selbstzeugnis:


"Mich schreckt es nicht, was mich bedroht,
Und sollt'ich euch nicht wiedersehen,
Denn freudig will ich in den Tod
Für euch, ihr meine Lieben, gehen!"-

So zog er hin mit Heldenmut,
Stand tapfer in den schwersten Stürmen.
Die Kugel traf ihn - und sein Blut,
Er gab es hin, um uns zu schirmen.-

Geliebt, beweint wurd'es so viel...
Er träumte, nicht Walhall zu sehen;
Mit ihm der Besten einer fiel
Und zog nach morgenroten Höhen.