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... Moter


Lebenslauf:



Darmstadt, 4. 4. 1915


An das historische Museum und Archiv der Stadt Darmstadt!

Bezugnehmend auf Ihr Schreiben vom 20.1. des Jahres bezüglich der Sammlung von in diesem Feldzug gefallenen Darmstädter Helden bin ich gerne bereit Ihrem so schönen Zwecke einiges Nähere über meinen gefallenen Schwager, dem Bruder meiner Frau, mitzuteilen.


Derselbe ist am 21. Mai 1886, als Sohn des Handarbeiters Georg Moter, aus Roßdorf dahier geboren, hat die Volksschule besucht und ist nach beendeter Schulzeit als Mechaniker in die Lehre getreten und hat diesen Beruf bis zum Eintritt der Mobilmachung ausgeübt.
Am 7. August ist er als Ersatz-Reservist, hat also nicht aktiv gedient, nach Rheinhessen zum Bau von Befestigungen verwendet worden, und hat sich nachher als Kriegsfreiwilliger zum Reserve Regiment 116 gemeldet, nach beendigter Ausbildung kam er am 7. November von Freilaubersheim in Rheinhessen nach Flandern hat dort 4 Wochen gekämpft und kam Anfangs Dezember nach Rußland und ist am 9. Dezember bei Sanicki gefallen.
Briefe und Postkarten möchte [ich] in Anbetracht des für uns unersetzlichen Wertes nicht beilegen, aber seine Photographien.
Mit diesem kurzen Auszug denken ich wäre Ihrem Wunsche genügend Rechnung getragen, und spreche Ihnen im Namen meiner Frau, meinen besten Dank für Ihre Bemühungen in dieser schönen Sache, meinen verbindlichsten Dank aus, sollte aber noch irgend etwas gewünscht werden, so bin [ich] zu jeder Auskunft gerne bereit.
Nachtragen möchte [ich] noch, daß unser lieber Bruder nicht verheiratet, noch verlobt war.

Achtungsvoll

Johannes Hilmer
Pankratiusstr. 23 II






Selbstzeugnis: